iss halt

„bei der sache bleiben – das würde nichts anderes bedeuten, als sich der aus einer vorliebe irgendwie entwickelten richtung, einer art verlangen oder einer versuchung verpflichtet zu fühlen, etwas völlig kopflos anzupacken, noch und noch zu versuchen, darin viele erfahrungen zu sammeln und dann, hoffentlich, den moment zu erahnen, in dem diese verpflichtung genau in die falsche richtung steuert, in dem man aus dem ganzen verhau mal aufstehen, sich umsehen und zurücktreten sollte, um ganz neu und mit den wenigen gewissheiten anzufangen, die man sich in der raserei zusammengeklaubt habe. das schlimme sei aber, dass auch die formulierung  in die falsche richtung steuert  schon falsch sein könne, man also vielleicht doch noch richtig liegt, wer weiß, wenn alles darauf hindeutet, dass man aus der selbst getretenen spur fährt. da würden nur die freunde helfen“, so gähner, “ leute, die nicht um den heissen brei herumreden, einfach rauskommen mit ihrer meinung und der sache damit den richtigen schub verpassen oder das ende ausrufen. also käme man am morgen in sein atelier und stünde vor den zugetexteten sachen, müsse das eigene denken neu sortieren, das sehen und wissen darum, wie es zu all dem kommen konnte, um dann damit loszulegen und die viel zu vielen knoten aufzuzerren, die gedankenlinien auszulegen und alles der reihe nach anzugehen, ohne dem zorn der verzweiflung zu unterliegen. so sei das eben im hin und her zwischen nachdenklicher aufbereitung und dem äusserlichen minimalgedankentum im wirklichen tun, in dieser noch nicht ganz in der wirklichkeit angekommenen schwebe des gerade erreichten, das noch als nasse farbe auf dein fragwürdiges gesicht heruntersieht.“

mehrge….

„und so rettest du dich durch deine atelierstunden mit der ein wenig mehr als gesunden verschiebung des sichtbaren in pathetische begriffe, machst aus einem einfachen schnitt eine trennung, aus einem riss eine divergenz, aus ein wenig farbe, die sich nicht schlecht verträgt, ein harmonisches etwas. nicht schlimm, kann ich verstehen“, so gähner, „aber schlimm wird es dann, wenn du die bezeichnungen der sachen, die du malst, mit in diese verkrümmungen einbaust. das könnte dazu führen, dass du begriffe völlig falsch neben deinen pinselstrukturen sortierst und am ende wieder von dynamik oder langsamkeit die rede ist. ich warne dich! ich sag es dir jetzt noch einmal: das gute bild malt sich nicht in metaphern, sondern ruht immer in der offensichtlichkeit der mittel. alles bleibt, wo es ist. auch wenn es dich noch so ärgert! und genau in der richtigen abstimmung zwischen dieser unbiegsamkeit und deinen vorlieben steckt alles, was du brauchst.“