birnchen

die nase geht zu und der kopf brummt. kurz noch aufs sofa, einfach nur starren, ruhen, nicht bewegen,
in richtung decke starren und gut. da oben hängt knapp unter dem milchigen weiß genau im diagonalenschnittpunkt der tapezierten decke eine sparbirne, die nicht nur am licht spart, sondern jetzt auch schön wenig helligkeit sendet richtung augen, starrblick und auch gar nicht mehr ein wenig mehr wollen als das. die augen fallen zu, es sammeln sich ein paar lichtpunkte in einer reihe und es beginnt das spiel der genaueren betrachtung der bunten sparbirnchennachbilder. sind die im kopf? ist der auch so eine art sparbirne heute morgen? sehe ich hinten, was gerade noch als sparsignal von der decke kam?
die rosavioletten punkte rutschen mit jeder blickverschiebung ein stück weiter und lassen sich natürlich nicht
fangen, wo sie der blick gerne haben möchte. du willst uns mit einem mieskleinen ruck nach oben links packen?
vergiss es! egal, wohin man die punkte oder sein genauer-hinsehen-wollen packt: die sind immer schon dort und –  obwohl teil der wahrnehmungsverschiebung – um einen minimalbruchteil schneller, um dieses kleine „schon“ eben oder nur um dieses noch kleinere: eben. es ist wie im traum nach ein paar bier zuviel: man fällt und kurz vor erreichen der zielgerade macht das fallen einfach weiter mit dem fallen, weil alles um einen herum einfach mit fällt, vor einem herfällt und das übelkeitskarussell zum durchdrehen bringt. jetzt muss ich doch noch kotzen! ne, geht nicht. aber ich will das mit dem karussell schnell vergessen und weiter auf die punkte starren, die sich langsam in die dunkelheit verabschieden, um nur darauf warten zu dürfen, gleich für ein paar sparsame kopfkinomomente wieder angezündet zu werden.