künstlerräume

nach ein paar wochen mit voller absicht ohne ausstellung und – irgendwie anders herum gedacht – ohne absicht, sich bilder in geschlossenen räumen anzusehen, steigen wir die paar stufen runter in die sogenannten künstlerräume der staatsgalerie stuttgart, gar nicht metaphorisch, in denen es summt und tickt, weder warm noch kalt bitte, wo klima und feuchtigkeit, düsternis und wegleuchten des auf einen wartenden die allererste rolle zu spielen scheinen.
vor lauter dunkelheit biegen wir instinktiv nach rechts ab, etwas heller dort?, lassen eine großbunte fläche links einfach hängen und steigen durch baselitz zu kiefer und rauch, unterwegs mit gummistiefeln im reinsten sammlungsmorast, der natürlich kunstschatz ist, aber sich gegen alles wendet, was einst mal doch etwas zu tun gehabt haben könnte mit draussen, kommunikation und spass an der sache, freude an dem, was man gerade am laufen hat. eigentlich dachte ich immer: schön, wenn einen die jahreszahlen überraschen, echt jetzt, so alt schon?, oder eben umgekehrt, diese überraschung des was, so alt das teil da?, aber hier scheint man sich alle mühe zu geben, die umgebung dem altern anzupassen und die ausstellung als eine alterungsprozedur im luftleeren raum zelebrieren zu wollen. bei pia stadtbäumer werfen die lampen noch ein paar schatten ihres grossen armes in unterschiedliche richtungen, absicht oder nicht, glück gehabt. aber schon bei ihren wachsköpfen an der wand gegenüber wird dann wieder mit einem seidenmatt getunten spott nur das wesentliche illuminiert, danke! es hätten ruhig ein paar watt mehr sein dürfen! aus diesen künstlerräumen ist man schnell wieder raus, luft anhalten, durch und wieder hoch ans licht. später dann, im café, mit eingezimtetem ofenschlupfer, liegt das alles schon weiter als weit zurück. drei löfffel warmes und die vergangenheitsmaschine funktioniert. es war einmal… und koons macht das licht aus.