rennt-ner auf halb

neulich im laden, „auf der arbeit“: ein älterer herr, gerade rentner oder so ähnlich, nähert sich dem info-tresen und schnauft – ohne wirklich schnaufen zu müssen – um zu zeigen: jetzt halt mal, gaaanz langsam, jetzt komme ich und ich kann fast nicht mehr reden, also bitte hören sie genau hin, damit sie mich auch gut verstehen: „so weit ist es zu ihnen, da muss man ja eine weite strecke zurücklegen, bis man jemanden hat, der einen hier berät!“ die filialleiterin schluckt und bemerkt sachlich, dass dieser gross angeschriebene info-tresen in der ladenmitte eben der ort sei, an dem man sich zentral informieren könne, hier sei man in der regel bestens versorgt, das wort entfernung nimmt sie lieber nicht in den mund, um dem besserwisser kurz nach zehn nicht den langzeitdialog auf die zunge zu legen. ich denke nur: schnell weg, schnell den rücken zudrehen, die ohren nach vorne klappen und ab hinter die kulisse! es gibt menschen, die morgens anlauf nehmen, um andere zu nerven. jeder schritt ihres lebens bedeutet eine verdoppelung in richtung: menschheit muss leiden! denken diese typen, ihre einwände seien die attraktion des tages? ich würde vorschlagen: raus! raus aus allem, raushalten, nie mehr einkaufen gehen und alles verschlafen! draussen bläst der wind durch den verkaufsoffenen sonntag in einem der kleinstorte in richtung hinterland. ich könnte wetten, dass der schnauf heute sein unwesen an irgendeinem kuchenstand treibt, wo er endlosgespräche im zelt der freiwilligen ausrollt.

osterglocken, filtertüten, gitterboxen, starthilfe.