rutnok

ich weiss nicht, wie viele unterarme, fingernädel, verschränkte arme, überflüssigen baumwoll-plüsch und mit möbeln verstellte hintergründe ich mit unbedeutenden farben angeglichen oder getrennt, ausgeglichen oder mit buntfarben in feinpixelige nebelwolken versenkt habe. ordner, unterordner, übergeordneter ordner. monotonie der bildbearbeitung, stupide haut, gähnende schatten, körperteile, körper in teilen, teile aus körpern. auch du hast wieder zwei arme, schön, und deine beine, klar, die hab ich auch schon durchgezählt!

der ruck im kopf kommt mit einem oberarm, der unscharf seine helligkeit da links aussen, also da weiter oben rechts im bild knapp unter der schulter mit der des gebüsches ein paar meter weiter hinten, totaler schwachsinn diese aussage, teilt. kleine härchen, mageres gestrüpp. sonst gehts euch gut? hätte ich nicht gedacht, dass mit diesem hin- und hergeschiebe der maus irgendwann auch mal etwas entsteht, dass sich echt gebrauchen lässt als substanziell ins denken gedachtes hineindenken, als substantiell formuliertes und der eigenen arbeit formgebendes sprechen. was meinst du jetzt damit? keine ränder! so schnell geht das. ich meine ja nur! ich wollte mich ja nicht gleich aufdrängen, aber jetzt bin ich mir sicher: das mit den rändern hat sich jetzt erledigt! arm, arm am ende, rand von arm, rand von gebüsch, gebüsch, die konturen, ehrlich, kannst du vergessen.

alles findet statt in dem, was mit dem wort raum aufgeräumt wird. etwas steht nah, etwas bewegt sich weg. weg und noch weiter weg. die welt ist da und nichts von dem, was sichtbar ist, gerät aneinander. das ist malerei. die farben in der entfernung für die wahrheit der entfernungen halten, nicht simulieren, nur wissen, dass dieser arm da links, also da rechts nichts zu tun hat mit dem gebüsch da hinten. und doch. die photographie schiebt alles zusammen. ohne diese ränder kein bild, keine gewöhnung ans zweidimensionale. malerei aber ist sehen und dann in der fläche das im bruchteileinersekunde mit beginn des sich erinnerns tun, was einem das gesehene als versprechen der darstellbarkeit mit zur arbeit gegeben hat. das ist dann immer noch lange kein bild, aber ein eindeutiges versprechen, auf das man etwas geben kann.

mit diesem versprechen lässt sich dann so tun, als gäbe es für einen moment nur eine richtung der wahrnehmung, einen focus, einen scharfen moment, der mehrere dinge zusammenfügen kann. schulter, gebüsch, das licht, spaziergänger in der ferne. mit all diesem zeug macht man sich ans werk und merkt, wie schön es doch ist, dass alles in bewegung bleibt und der wind einem die eigenen hirngespinste durch den kopf bläst, während die papiere ins feld segeln und der naturbursche durch die farbtuben seiner pastosen ackerfurchen stolpert.