schlich-t-en

draussen fährt der traktor mit seinem übergrossen schneeschild durch den ort. danke, 6 uhr, endlich bist du da! nur fährt der angeblich neue fahrer eine neue, nein, stop! was machst du da? eine alte strecke, schiebt den schnee an die falschen stellen, macht zufahrten dicht und lässt mich nach einigem vor und zurück als depp mit schneeschaufel stehen. also gut, ich klopfe die schuhe aus, schlucke ein paar schlucke kaffee und sehe nach, was das thermometer im atelier zeigt. 2 grad. auch schön. im winter werden manche räume zu ansammlungen von sammelstellen für alles, was nicht gefrieren soll. draussen rennt das eichhörnchen durch die wiese, hier in der scheune verstecke ich meine tuschevorräte und leimreserven. hier eine schublade, da ein schränkchen, noch eine kiste und wieder eine truhe. gut, dass ostern noch nicht abgeschafft ist. wenn es die sonne durch die wände schafft, endet der winterschlaf und das skizzenematerial aus der eiszeit muss sehen, wie es in die bilder kommt. der winter gaukelt wieder so einiges vor, er verspricht den zeichnungen, dass sie wie ein bauplan für ein bild funktionieren. dabei weiss ich doch, dass ich genau so nicht arbeite! es könnte aber sinn machen, sich hier und da aufzuplustern mit zeichnungen, die den frühlingspapieren und ostermaluntergründen direkt zeigen, was ihnen bevorsteht – denke ich. dachte ich. oder besser doch nicht? veni, vidi, was? blink blink blink. der traktor blink pilot blink ist wieder da.